Rudi's Motorradtouren
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Sonthofen - Schwäbische Alb / Donautal

Tourbericht

Freitag, 15.09.06 Clubabend der Free-biker Sonthofen. Man unterhält sich über dies und jenes. Werner meint: "Morgen werd ich mal wieder fahren." Wir (meine Frau und ich) hatten was anderes vor und so vertieften wir das Thema nicht weiter. Werner kam mit den anderen ins Gespräch und es ergab sich eine kleine Gruppe, die am Samstag, 16.09.06 unter Oliver’s Führung auf die Schwäbische Alb fahren wollten.
Später am Abend – wieder zu hause – habe ich mich dann noch mal darüber mit meiner Frau unterhalten, und wir beschlossen doch mit zu fahren. Am Samstag früh noch kurz geklärt, wann und wo Treffpunkt und schon konnte es losgehen.
Sechs Motorräder mit neun Personen: Oliver mit seiner Yamaha FJR 1300 als Tourguide, Margret und Toni mit ihrer BMW GS 1200, Karin und Günther mit ihrer BMW R 1100 RS, Monika mit ihrer BMW GS 1100, Werner mit seiner Yamaha FJR 1300 und meine Frau und ich mit unserer Honda Pan European trafen uns also um 10:00 Uhr bei Oliver. Er hat mir dann kurz gezeigt, wo es lang gehen sollte und mein erster Eindruck war: Klasse – kann Freude aufkommen!

Zunächst ging es von Sonthofen aus über die Schnellstraße nach Immenstadt und weiter Richtung Kempten. Hier war sehr viel Verkehr unterwegs – und zwar in beide Richtungen (ich hab mich gefragt, ob’s da irgendwo was umsonst gibt!). Aber schon bald bogen wir nach links Richtung Eckarts ab und schon waren wir allein(!) – keine Menschenseele weit und breit – so kann’s weitergehen! Bei Niedersonthofen links ab über schmale aber feine Straßen nach Hellengerst und weiter nach Buchenberg führte uns der Weg. Dort ging’s wieder links ab über Eschach und Kreuztal nach Emerlanden – eine herrliche Motorradstrecke, so richtig um Kurvensurfen! Weiter ging’s Richtung Leutkirch.

An der Hauptstraße von Isny nach Leutkirch angekommen, bogen wir aber nicht nach Norden ab, sondern fuhren weiter geradeaus nach Urlau. Ein kleines Dorf, welches Startpunkt für herrliche kleine Nebensträßchen war, die ich zum Teil vorher auch noch nicht kannte. In Urlau zunächst kurz links und gleich wieder rechts, wusste Oliver auch nicht mehr so ganz genau den Weg und fragte eine Frau am Straßenrand nach dem weiteren Weg nach Missen – wir waren richtig! Gleich ging’s wieder link und wir fuhren über Missen, Winnis, Winterazhofen und Engerazhofen nach Gebrazhofen – schon mal gehört die Orte?! In Gebrazhofen erster kurzer Stopp. Hier konnte ich Oliver schon bestätigen, dass er eine Superstrecke ausgesucht hatte! Über Oberrot und Bremberg ging’s nach Kißlegg von dort nach Wolfegg. Hier hätte sich eigentlich noch für uns Motorradfahrer ein Besuch des Automuseums von Fritz B. Busch angeboten.
Gegründet 1973 in einem 500 Jahre alten Nebengebäude des fürstlichen Schlosses von Wolfegg und seither immer wieder erweitert und verschönert, zeigt es jetzt mehr als 200 Oldtimer – Autos und Motorräder - in zwei Gebäuden auf vier Ebenen. Es wird als eines der schönsten und interessantesten privaten Automuseen Europas bezeichnet. Ich selbst bin schon mehrmals dort gewesen und kann es nur jedem weiter empfehlen – einfach eine tolle Sammlung! Für uns war allerdings keine Zeit, da die Tour noch lang werden sollte – vielleicht beim nächsten Mal.

Unsere Tour auf kleinen Straßen führte uns weiter über Bergatreute, Atzenreute und Reute nach Aulendorf. Von dort über Blönried nach Altshausen und weiter über Eichstegen und Hoßkirch nach Ostrach. Richtung Krauchenwies bogen wir dann über Rosna und Rulfingen nach Sigmaringendorf und schließlich Sigmaringen ab. Hier hätte sich noch ein Besuch des Schlosses angeboten, für uns aber war Mittagspause angesagt. Die Mopeds schön in Reih und Glied abgestellt führte uns Oliver zu einem kleine China-Imbiss in der Stadt. Leider waren vor dem Lokal Bauarbeiten zu Gange und die sonst hier schöne Terrasse nicht mehr nutzbar. Wir gingen hinein und aßen zu Mittag – äh nein, nicht alle! Nur Oliver, meine Frau und ich, die anderen ließen sich von der Baustelle vor dem Gebäude abschrecken und gingen zurück zu den Motorrädern und der dortigen Gaststätte. Wir trafen uns dann später wieder – und weiter ging’s. Von Sigmaringen aus zunächst auf der B 32 und B 463 Richtung Balingen. Nach kurzer Zeit bogen wir allerdings wieder ab und kamen nach Storzingen. Oliver bog links ab zu ein paar Häusern und ich dachte schon – er kennt da jemanden und will ihn begrüßen! Aber dem war nicht so! Er war sich nur nicht ganz sicher über den weiteren Verlauf und fragte nach der Abzweigung Richtung Oberschmeien. Nach dem dass geklärt war führt uns eine kleine, schmale Straße wieder nach Süden nach Oberschmeien. Oliver wollte von dort wieder Richtung Sigmaringen, leider war aber die Brücke dorthin gesperrt! So mussten wir ein kurzes Stück zurück – erneut kurz nach dem Weg gefragt – und über Unterschmeien gelangten wir ins Donautal.

Das Donautal ist einfach ein herrliches Kleinod der deutschen Geographie! Die Donau hat hier ein tiefes Tal gegraben und schlängelt sich zwischen steilen Felsen hindurch. Die Straße führt ebenfalls in herrlichen Windungen am Fluss entlang und man kann so richtig „swingen“. Zwei Busse kurz hinter einander hinderten uns allerdings am flotten Vorankommen und so wurden wir etwas „eingebremst“. Hinter Beuron (sehr schöne Klosterkirche, die einen Besuch lohnt!) geht es wieder aus dem Tal heraus. Herrliche Kurvenkombinationen führen Richtung Fridingen. Auf dem Weg dorthin sollte man unbedingt vom „Knopfmacherfelsen“ schauen – Oliver kannte den erstaunlicher weise vorher noch gar nicht! Auch wir machten also diesen Abstecher (ich hatte Oliver darauf hingewiesen) und fuhren dann weiter nach Fridingen.

Vorher verabschiedeten wir uns aber noch von Monika, die aus privaten Gründen bis 18:00 Uhr wieder zu hause sein musste. Unser Tourguide führte uns dann noch auf eine Runde nach Norden. In Bärental bog er rechts ab – eine kurze Frage nach dem richtigen Weg – und wir gelangten über eine kleine kurvenreiche Straße hinauf auf die Albhöhe. Hinter Gnadenweiler war allerdings der weitere Weg gesperrt und wir mussten wieder nach Bärental zurück. Von dort ging es über Nusplingen, Unterdigisheim, Oberdigisheim und Tieringen zum Lochenstein. Die Straße von Norden hier hinauf ist eine beliebte Motorradstrecke. Vor allem die „Knieschleifer“ haben hier ihre Freude. Eine „Schaukurve“ mit Parkplatz an der letzten Kehre ist Höhepunkt der Strecke. Wir fuhren bergab und gelangten nach Weilstetten, wo wir links abbogen und über Dotternhausen nach Schömberg kamen. Von hier über Ratshausen und Hausen am Tann erreichten wir wieder Tieringen. Wir bogen rechts ab und allerdings gleich wieder rechts Richtung „Skilift“, ich dachte mir – wie wohl andere auch – wo will er denn da wieder hin! Die Fahrspur führte über einige Kehren durch den Wald hinauf auf die Höhe. Dort über Wirtschaftswege ging es nach Obernheim.

Vor dem Ort liegt allerdings noch eine Motocross-Strecke auf der noch einige „Artisten“ unterwegs waren. Die gezeigten Sprünge – beachtlich! Wir schauten ein wenig zu und fuhren dann nach Obernheim. Auf hier kannte Oliver ein äußerst kleine Straße, die uns wieder nach Nusplingen ins Tal führte. Von hier den Weg der Hinfahrt zurück nach Fridingen und weiter über Buchheim und Bietingen nach Krumbach (vorher noch eine Kaffeepause!). Von dort über Sauldorf und Rast nach Wald. Auch hier versagte Oliver’s Streckenkenntnis nicht und wir fuhren weiter über kleine und kleinste Sträßchen mit herrlichen Kurven über Hippeltsweiler, Gaisweiler und Tautenbronn. Über Großstadelhofen und Kleinstadelhofen (also Orte gibt’s, die kennt doch kein Schwein!) sowie Denkingen und Illmendorf führte uns der Weg, weiter über Illwangen und Glashütten, dann Azenweiler und Höge (geniale Strecke!!!) und noch Sießen und Hasenweiler. Über Horgenzell kamen wir dann nach Ravensburg. Von hier aus blieben wir auf der Hauptstrecke und kamen über Wangen und Oberstaufen sowie Immenstadt zurück nach Sonthofen. Vorher in Ettensberg verabschiedeten wir uns noch alle von einander.
Die gesamte Tour war knapp 490 km lang – ohne die Schleife nördlich von Fridingen wohl ca. 420 km.

Der Tourverlauf:


Unterkunftsempfehlung:
Italien: Hotel Cristallo (Levico Terme)