Rudi's Motorradtouren

3000 km Schweiz - Reisebericht - Seite 2

Mittwoch, 18.07.01, der 2. Tag:

Der 2. Tag sollte uns zum Vierwaltstätter-See führen. Leider kam es aber nicht dazu, da es die ganze Nacht geregnet hatte und einfach nicht aufhören wollte. So mussten wir ein Tag am Sihl-See verbringen. Gegen Mittag hörte der Regen langsam auf und wir machten einen Spaziergang entlang des Sees nach Willerzell und zurück.

Donnerstag, 19.07.01, der 3. Tag:

Der Regen hatte aufgehört und der Sonne Platz gemacht. Nun konnte es weitergehen.

Entlang des Sihlsees ging es den Ibergeregg-Pass (1408 m) hinauf. Ich mag diesen Pass! Er ist einfach schön zu fahren, zwar ist die Straße eher schmal – zwei Autos kommen aber gut an einander vorbei – aber es geht in herrlich schwingenden Kurven hinauf auf die Passhöhe. Von oben bietet sich ein erster toller Blick auf den Vierwaldstätter-See bevor es genauso schön wieder hinabführt nach Schwyz. Hier bogen wir nach Westen ab und erreichten über den Lauerzer-See den Zuger-See. Diesen umrundeten wir nördlich und erreichten schließlich bei Küssnacht den Vierwaltstätter-See.

Wie bereits am Anfang erläutert, gehört für mich dieser Teil der Schweiz zum schönsten, was die gesamten Alpen zu bieten haben – einfach herrlich. Im Gegensatz zu unserer großen Alpentour nahmen wir uns diesmal die Zeit einen Stadtbummel durch Luzern zu unternehmen – ein Schweizer Kleinod! Luzern ist immer eine Reise wert, nicht nur die Holz-brücke über die Reuss und die Promenade entlang dieses Flusses, sondern auch die Stadt an sich ist sehr schön.

Nach diesem Zwischenstopp ging es über Horw und Stansstad weiter nach Süden zum Sarnen-See. Auch hier gönnten wir uns einen schönen Abstecher und fuhren in westlicher Richtung hinauf auf den Glaubenbergpass (1543 m). Dieser Pass ist breit ausgebaut und lässt sich mit dem Motorrad herrlich genießen! Ebenso breit geht es wieder hinab nach Entlebuch. Von dort über Schüpfheim nach Sörenberg und hinauf auf den letzten Pass des Tages, den Glaubenbüelenpass (1611m).

Im Gegensatz zum Glaubenbergpass ist dieser recht schmal und man muss vor jeder Kurve aufpassen, ob dahinter nicht Gegenverkehr kommt. Zwar ist die Strecke wenig frequentiert aber dennoch gilt es aufzupassen! Hinab zum Sarnen-See bieten sich schönste Tiefblicke und es ist einfach ein Genuss! Im Tal angekommen hatten wir nur noch we-nige Kilometer zu unserem Tagesziel Lungern-See. Nach der Anmeldung auf dem Camping-platz und dem Aufbau der Zelte konnte es ans Abendessen gehen. Hier war uns, wie bei der großen Alpentour, Dietmar als Koch wieder herzlich willkommen.

Die gesamte Tour des 3. Tages hier noch einmal in einer Skizze:

Freitag, 20.07.01, der 4. Tag:

Leider noch ein Regentag, bei dem an Motorradfahren nicht zu denken war. Also mussten wir wieder einen Tag auf einem Campingplatz verbringen!

Samstag, 21.07.01, der 5. Tag:

Endlich wieder Sonne! Also fuhren wir wieder, wie sonst auch um 9:00 Uhr los. Diesmal sollte es in die Zentralschweiz und ihren grandiosen Pässen gehen! Zwar hatten wir bereits bei der großen Alpentour den Susten-, Grimsel- und Furkapass befahren, aber man kann das ja auch wiederholen. Dazu sollte noch der Oberalp-, der Lukmanier- und der Gotthardpass kommen – oder besser gesagt, die alte Tremolo-Straße!

Von Lungern über den Brünigpass (1008 m) fuhren wir zunächst Richtung Hasliberg. Dies ist zwar eine Sackgasse, aber der Abstecher bietet schöne Blicke ins Tal und auf die Berge des Berner Oberlandes. Zurück ins Tal ging es dann über Meiringen zur Schwarzwaldalp. Von hier aus führt zwar eine Straße über die große Scheidegg nach Grindelwald, allerdings ist diese nur für Linienbusse frei gegeben – schade. Der Weg zur Schwarzwaldalp führt durch ein schönes Hochtal. Die ebenfalls hier liegende Rosenlauischlucht konnten wir aus Zeitgründen nicht besichtigen – vielleicht ein andermal.

Nach diesem Abstecher ging es dann los mit der Pässejagd!!! Der Sustenpass, der mit seinen 2224 m weit hinauf führt war als erster an der Reihe. Vorbei am Steingletscher – kurzer Stopp obligatorisch – ging es zur Passhöhe. Der Sustenpass ist, wie die anderen Pässe der Zentralschweiz einfach ein Traum für jeden Motorradfahrer: Herrliche Landschaft, geniale Kurven, ein Genuss!!!

Hinab nach Wassen und dann ging’s hinauf Richtung Andermatt. In Göschenen allerdings bogen wir noch einmal von der Hauptroute ab ins Göschenental hinauf. Hier ist man völlig abgeschieden vom Touristenstrom und kann sich ganz auf die herrliche Gebirgslandschaft konzentrieren. Von Göschenen (1106 m) geht es bis auf 1797 m hinauf zum Göscheneralpsee. Kulisse pur!

Zurück nach Göschenen und weiter nach Andermatt kam der nächste 2000er an die Reihe. Der Oberalppass (2044 m) ist der Übergang ins Vorderrheintal, welches über Disentis nach Chur führt. Ebenso wie die übrigen Pässe der Zentralschweiz im Winter lange gesperrt bietet er im Sommer nicht nur schöne Blicke auf die umgebenden Berge, sondern auch viele Kurven zum Genuss des Motorradfahrers.

Über Disentis erreichten wir dann den Lukmanierpass, der mit seinen 1914 m nicht ganz die 2000er Marke knackt. Dennoch ist diese – weniger befahrene Strecke – nicht zu verachten! Hinab ins Tal Richtung Biasca, dann fuhren wir Richtung Norden auf Airolo zu.

Hier beginnt die alte Tremola-Straße hinauf auf den Gotthardpass (2108 m). Die Strecke ist teilweise mit Kopfsteinpflaster ausgestattet, aber einfach ein MUSS, wenn man als Motorradfahrer in dieser Gegend ist! So fuhren auch wir diese Strecke, auf der kaum Verkehr zu verzeichnen ist und erreichten die Passhöhe.

Im Tal bei Hospental bogen wir nach Westen ab und den Furkapass hinauf. Mit seinen 2431 m bildete er den Höhepunkt des Tages. Der Furkapass ist im Gegensatz zu den anderen Pässen der Zentralschweiz eher schmal gehalten und man muss mehr auf Gegenverkehr achten. Über schönste Kurven und Kehren geht’s hinauf zur Passhöhe. Die Abfahrt ins Tal führt am Rhonegletscher vorbei, der in den letzten Jahren immer mehr an Ausdehnung verloren hat, aber dennoch immer wieder beeindruckt. Nachdem wir Gletsch erreicht hatten ging’s hinauf auf den letzten 2000er des Tages.

Der Grimselpass (2165 m) bietet wieder alles, was man sich als Motorradfahrer in den Bergen wünscht: Traumkulisse, Kehren und Kurven en masse und relativ wenig Verkehr. Nach der Passhöhe ging es vorbei am Grimselsee und am Räterichsbodensee Richtung Meiringen. Von dort wieder über den Brünigpass (1008 m) zurück nach Lungern.
Während die anderen drei Mitfahrer auf dem Campingplatz blieben, wollte ich noch die kleine Straße, die vom Campingplatz aus auf den Berg hinauf führte erkunden und fuhr noch einmal los. Diese Straße führt ca. 10 km immer weiter hinauf und überwindet ca. 1000 Höhenmeter. Von oben, wo die Straße endet, bietet sich ein herrlicher Überblick über die Berge des Berner Oberlandes und hinab ins Tal von Meiringen. Dieser Abstecher hatte sich gelohnt! Hinab ins Tal bot sich ein ebenso beeindruckender Blick auf den Lungernsee und mit dem Teleobjektiv konnte ich auch meine drei Mitfahrer sehen. Mit dem von Dietmar zubereiteten Abendessen konnte dieser herrliche Tag zu Ende gehen.

Die gesamte Tour des 5. Tages hier noch einmal in einer Skizze:

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Unterkunftsempfehlung:
Italien: Hotel Cristallo (Levico Terme)