Rudi's Motorradtouren
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Schweiz Jura - Reisebericht

Eine Tour ins Unbekannte

Vorgeschichte/Vorbereitungen

Es begann damit, dass ich meinen Tourbericht „3000 km Schweiz“ auf der Homepage veröffentlichte und auch in verschiedenen Schweizer Motorradforen gepostet habe.
In dem Bericht habe ich u.a. geschrieben:
„Für mich bildet die Schweiz in ihrer Gesamtheit das Schönste, was die Alpen zu bieten hat!!!
Meine persönlichen Highlights dort sind:
1. Das Berner Oberland – eindeutig Platz 1!!!
2. Das Wallis – einfach traumhaft schön und natürlich nicht zu vergessen
3. Der Bereich um den Vierwaltstättersee“
Daraufhin kamen verschiedentlich Antworten dahin gehend, dass das Schönste in der Schweiz der Jura sei und ob ich dort noch nicht gewesen sei!?
Da ich wirklich noch nie im Jura unterwegs war, stand dieser Bereich der Schweiz also nunmehr auf meiner Wunschliste!

Ich habe dann im letzten Jahr unseren „Dieter_N“ vom Alpenbiker-Forum gefragt, ob er nicht ein paar schöne Strecken zusammen stellen und auch als Tourguide zur Verfügung stehen könnte. Er stimmte zu und so konnte ich das Jura als Ziel der nächsten Alpenbiker-Forumstour ins Auge fassen!
Dann ging es darum eine ordentliche Unterkunft zu akzeptablem Preis zu finden – gar nicht so einfach!
Nach Internetrecherche fand ich dann so sechs / sieben Hotels/Pensionen, die von der Größe und vom Preis infrage kämen. Ich habe dann eine Anfrage für eine Motorradgruppe mit ca. 15 – 20 Personen an diese Häuser geschickt mit der Bitte um ein entsprechendes Angebot. Ergebnis: KEINE ANTWORT!
Dann habe ich das gleiche mittels google-Übersetzer auch noch auf französisch versucht – wieder KEINE ANTWORT!
Nach diesem ergebnislosen Versuch habe ich dann einige Mitglieder des Alpenbiker-Forums, die entweder selbst im Jura wohnen oder aber in räumlicher Nähe dazu nach Hoteltipps gefragt.
Der beste Tipp kam dann von Géraldine „phila“, die das Hotel Balsthal – KreuzRössliKornhaus empfahl und bereits einen sehr günstigen Preis ausgehandelt hatte.

Also war auch der Startpunkt der Touren festgelegt und es konnte in die Feinplanung übergegangen werden.
Herbert „anomai“, der nur 5 km von Balsthal entfernt wohnt und das Hotel auch sehr gut kannte, gelang es dann, den Preis noch einmal abzurunden, er meinte „ich mag keine krummen Beträge!“.
Beim nächsten Forumstreffen wurde dann mit den Teilnehmern das ganze besprochen und dann die Fahrt ins Jura für Pfingsten 2011 festgelegt.
Also vom 10. (Anfahrt) bis 13. (Rückreise) Juni 2011 ins Hotel Balsthal!
Bis Anfang Mai hatten sich dann letztlich 26 Personen mit 19 Motorrädern angemeldet!
Herbert war bereit als Tourguide für eine zweite Gruppe zu fungieren und wir dachten auch schon darüber nach, evtl. sogar eine dritte Gruppe zu bilden.

Durchführung:

In den letzten Tagen vor Pfingsten sagten dann noch einige Teilnehmer aus unterschiedlichen Gründen ab, so dass wir letztlich mit 18 Personen und 14 Motorrädern unseren Touren in Balsthal starten konnten (das Motorrad von Franz „Aquarius“ fiel leider auf der Hinfahrt in Konstanz aus und er konnte nicht weiter mitfahren).

Freitag, 10. Juni

Die Wettervorhersage war eher durchwachsen und so starteten Petra und ich um 07:30 Uhr mit gemischten Gefühlen in Sonthofen um uns mit einigen anderen „Alpenbikern“ in Kressbronn zu treffen um von dort aus gemeinsam Richtung Jura zu fahren. In der Nacht hatte es noch heftig geregnet und die Straßen waren nass. Je weiter wir aber nach Westen fuhren umso besser wurde das Wetter! Die Straßen trocken und der Himmel zeigte bereits den ein oder anderen blauen Fleck. Mit 8 Motorrädern ging es dann über Friedrichshafen direkt nach Meersburg, mit der Fähre nach Konstanz und von dort – nachdem wir uns leider von Franz verabschieden mussten – auf teilweise sehr schmalen Straßen quer durch die Schweiz.
Schon die Hinfahrt machte sehr viel Spaß und die Vorfreude auf die nächsten Tage wuchs.

Schon die Hinfahrt machte sehr viel Spaß und die Vorfreude auf die nächsten Tage wuchs.

Am späten Nachmittag trafen wir dann in Balsthal ein und bezogen unsere Zimmer.
Beim Abendessen wurden wir dann freundlich empfangen und der gemütliche Abend konnte mit einem guten Essen – Vorspeise, Hauptspeise, Dessert (!) – beginnen.
Die letzten Teilnehmer trafen dann kurz nach 20 Uhr ein und wir waren vollzählig.

Samstag, 11. Juni

Heute stand die "Juratour 1" auf dem Programm.

Nach dem Frühstück ging es um 9 Uhr los.
Wir fuhren in zwei Gruppen zu sieben bzw. sechs Motorrädern (Inge fuhr heute nicht selbst, sondern als Sozia mit).
Die Strecke führte uns zunächst über den Passwang Richtung Beinwil. In der Abfahrt – kaum zu erkennen zwischen zwei rechts am Straßenrand stehenden Häusern – zweigte eine kleine, aber feine Straße nach Norden ab, der wir bis Nunningen folgten. Weiter ging es über Erschwil und Bärschwil – immer auf kleinsten Nebenstraßen. Über Kleinlützel gelangten wir nach Roggenburg und über Ederswiler, Movelier und Pleigne zum Col de Rangiers, wo wir den ersten längeren Stopp – sprich Kaffeepause - einlegten.

Von dort hinab ins Tal nach St. Ursanne – ein sehr schöner Ort, dem wir auf dem Rückweg einen längeren Besuch abstatteten. Von hier fuhren wir entlang des idylischen Doubs nach St.-Hippolyte und dann noch ca. 15 km entlang des Dessoubre.

Dann verließen wir dieses malerische Tal und bogen über eine kleine schmale Brücke nach Süden ab. Über Battenans-Varin und Trevillers, gelangten wir zum Col de la Vierge. Die Talabfahrt nach Goumois brachte noch einige sehr schöne Blicke hinab zum Doubs.

  

Nach der Mittagspause in Goumois galt es das letzte Teilstück des Tages anzugehen. Über Saignelégier und Montfaucon fuhren wir dann wieder nach Norden über Soubey hinab nach St. Ursanne.

   

Hier nutzten wir dann die Gelegenheit uns diesen mittelalterlichen malerischen Ort näher anzuschauen.

Der weitere Weg führte uns über den Col de la Croix (schöner Blick auf die Vogesen am Horizont!) nach Courgenai und über Charmoille, Lucelle und Kiffis nach Welschwiller. Weiter über Laufen, Wahlen, Büsserach und Zullwil nach Beinwil (wieder eine äußerst schmale und schöne Straße!). Von dort war es dann nicht mehr weit zurück über den Passwang nach Balsthal.
Aufgrund der Länge der Strecke (295 km) und der vielen kleinen Straßen kamen wir erst gegen 18 Uhr von unserer Tour zurück – aber es hatte sich gelohnt! Eine wirklich tolle Runde.
Beim gemeinsamen Abendessen und der anschließenden gemütlichen Runde konnten die Eindrücke dieses schönen Tages verarbeitet werden. Das Wetter hatte gut mitgespielt und lediglich ein- zweimal gab es ein paar Tropfen von oben. Ansonsten schaute öfters der blaue Himmel durch die Wolkendecke – schön wars!
Die Aufteilung in zwei Gruppen hatte sich bewährt. Zwar waren wir häufig direkt hinter einander, aber wenn es mal Stockungen gab, konnte die zweite Gruppe unter Führung von Herbert ruhig den anderen folgen, ohne aufholen zu müssen.

weiter zum 2. Teil des Reiseberichts


Unterkunftsempfehlung:
Italien: Hotel Cristallo (Levico Terme)