Rudi's Motorradtouren
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Schweiz Jura - Reisebericht Teil 2

Sonntag, 12. Juni

Die "Juratour 2" sollte zum Genuss werden!

Wieder ging es um 9 Uhr in zwei, direkt hintereinander folgenden Gruppe los.
Diesmal sollte die Tour zwar kürzer sein – gut 270 km – aber Herbert sagte mir vorher schon: „Die Tour ist zwar kürzer, sie wird euch aber länger vorkommen!“ – Recht hatte er!
Dieter hatte uns versprochen uns auch diesmal wieder schöne und schönste Fleckchen des Jura zu zeigen – er hat sein Versprechen gehalten!
Besonders beeindruckend fand ich „La Goule“ und den Blick vom Chasseral.
Doch im einzelnen:

Zunächst ging es über den Scheltenpass

 – wirklich schön anzuschauen und zu fahren (!) – nach Corban, Courrendlin und Courfaivre. Dieser Abschnitt ist nicht besonders schön, aber die folgende Strecke umso mehr!

In Courfaivre ging es links ab und steil den Berg hinauf. Die einspurige Straße ist hier bergwärts leider mit vielen kleinen Bodenwellen versehen, die nur mit sehr geringer Geschwindigkeit überfahren werden können, da es sonst immer herbe Schläge zur Folge hat! Bergab nach Soulce gab es diese Bodenwellen allerdings nicht und wir konnten die Strecke wieder genießen. Beim Blick zurück auf den Rest der Gruppe fiel mir auf, dass da plötzlich mehr Motorräder waren, als zu unserer Gruppe gehörten. Später stellte sich dann raus, dass sich die erste Gruppe wohl unten im Tal kurz verfahren hatte und wir damit vorne fuhren. Über Undervelier und Les Genevez fuhren wir weiter nach Saignelégier, wo die Kaffeepause anstand.

Danach ging es nach Le Noirmont wo es rechts ab geht nach La Goule – sehenswert!!!
Die Strecke führt zunächst auf schmaler, aber recht gut asphaltierter Straße hinab zum Doubs. Etwas oberhalb des Schluchtgrundes gibt es einen tollen Aussichtspunkt, an dem wir anhielten und den Blick genosse

Dann gings weiter hinab zum kleinen Grenzübergang. Früher, als noch ständige Grenzkontrollen stattfanden, hatten die Zöllner hier wohl häufig Langeweile. Denn es werden sich wohl nicht viele Fahrzeuge hier unten eingefunden haben. Allerdings ist es beindruckend und lohnt den Abstecher!

Die Fahrt hinauf Richtung Col de la Vierge ist allerdings nicht so unkompliziert, wie die Abfahrt von Le Noirmont aus. Die Straße führt äußerst steil und in engen Kehren hinauf und erfordert ein hohes Maß an Fahrzeugbeherrschung! Mit größeren Fahrzeugen sicher kaum zu bewältigen. Im unteren Teil – zum Glück ist es dort noch relativ flach – kam uns eine Gruppe Chopperfahrer entgegen. Hier konnten wir noch problemlos passieren, weiter oben wäre es sicher problematischer geworden. Oben mussten wir noch etwas auf die anderen warten und hielten schnell noch ein deutsches Pärchen mit Wohnmobil von der Fahrt runter nach La Goule ab. Das große Wohnmobil hätte spätestens an der ersten Kehre rückwärts zurück fahren müssen, denn wenden ist hier höchstens mit einem Motorrad – und auch das nur sehr schwierig - möglich!

Über den Col de la Vierge, den wir ja bereits am Vortag teilweise kennen gelernt hatten, ging es Richtung Damprichard. Kurz vor dem Ort zweigt aber wieder eine sehr kleine Straße links ab, über die wir zur D464 gelangten, die uns wieder hinab zum Doubs führte.

Ein kurzer Fotostopp an der Grenze und kurz danach stand Dieter am Straßenrand und wies uns nach rechts über eine kleine Brücke zur Mittagspause. Die Gaststätte „Hôtel de la Rasse“ war vielleicht früher mal ein Geheimtipp, heute nicht mehr! Es standen bereits einige Motorräder und Autos dort und auch während unseres Aufenthaltes kamen noch viele weitere Motorradfahrer hinzu. Zusätzlich stand dann noch eine Gruppe Reiter auf dem Platz – die unterhalb des Gasthofes entlang des Doubs weiterritten sowie eine Gruppe Mountainbiker, die ebenfalls diesen Weg wählten.

Die Pause dauerte dann aber länger als erwartet, da die Bedienung mit dem Andrang sichtlich überfordert war. Sowohl die Bestellung des Essens, als auch das Bezahlen dauerten deutlich länger als üblich.

  

Über La Chaux-de-Fonds fuhren wir dann zum Col de la Vue des Alpes und genossen den schönen Blick hinab zum Neuburger-See. Hinab ins Tal hatte Dieter noch ein kleines Schmankerl parat: Eine einspurige Straße, die äußerst kurvenreich hinab ins Tal führte.

Über Cernier und vorbei an Savagnier kamen wir dann hinauf zum Chasseral. Im Gegensatz zur übrigen Strecke des heutigen Tages – und auch des gesamten Vortages – war hier voller Pfingstbetrieb und ein Auto folgte dem anderen, ebenso viele Motorräder. Oben war dann „die Hölle los“ – nach ja, es war ja auch herrlichstes Wetter!
Wir legten eine kurze Pause ein und genossen den herrlichen Tiefblick auf den Bieler See und den Neuburger See sowie auf die umliegende Landschaft – einfach herrlich!!!

   

Die Fahrt hinab nach St. Imier wurde dann wieder von viel Verkehr begleitet, der ein zügiges Fortkommen verhinderte – die Straße ist so eng, dass zwei Autos nur sehr knapp aneinander vorbei kommen. Über Tramelan und Tavannes ging es dann in nördliche Richtung nach Souboz bis kurz vor Moutier und weiter nach Court. Der weitere Weg nach Gänsbrunnen war wieder besonders schmal aber auch besonders reizvoll. Auf diesem Teilstück gab es noch mal eine Kaffeepause am Binzberg, bevor wir die letzten knapp 30 km der Tour angingen.

In Welschenrohr ging es dann noch einmal auf die nördlichen Berghänge – über „Hofeinfahrten“, wo man meinte der Weg ist zu Ende, durch herabhängende Zweige einer Trauerweide usw. – erstaunlich war aber auf dieser Strecke, dass uns trotz einspuriger Straße doch relativ viele Autos entgegen kamen und man auch mit dem Motorrad nur vorsichtig vorbei fahren konnte. Schließlich sahen wir in der Ferne unser Ziel Balsthal und hatten dieses dann auch so gegen 18:30 Uhr erreicht.

Das gemeinsame Abendessen und ein gemütliches Beisammensein – mit musikalischer Unterstützung von Herbert, der mit seiner Gitarre für Abwechslung sorgte.
Wieder ein toller Tag, mit einer herrlichen Motorradtour!!!

Montag, 13. Juni

Heute sollten die schönen Tage im Jura enden und wir traten den Heimweg an.
Zunächst verabschiedeten wir uns von den übrigen Teilnehmern, die individuell die Rückfahrt gestalteten. Wir anderen – wieder unter Dieters Führung – fuhren mit sieben Motorrädern Richtung Heimat.
Wie üblich über viele kleine Straßen – bei teilweise leichtem Regen – ging es nach Nordosten Richtung Deutschland. Nach gut einer Stunde hatten wir die Grenze erreicht und Dieter führte uns noch ein wenig in den Schwarzwald. Hier hatte ich dann mal wieder Gelegenheit eine meiner Lieblingsstrecken im Schwarzwald zu befahren – das Albtal – schööööööööööööön!!!
Über Bannholz und Nöggenschwiel fuhren wir nach Witznau.
Hier gabs noch eine Kaffeepause. Danach verabschiedeten wir uns von den anderen und fuhren allein weiter Richtung Sonthofen. Über Birkendorf, Bonndorf, Blumenberg und weiter über Singen gelangten wir zur B 31 der wir über Friedrichshafen hinauf nach Scheidegg folgten. Von dort war es dann nicht mehr weit nach Sonthofen, wo wir gegen 16 Uhr eintrafen.

Fazit / Zusammenfassung

Es war ein schönes Wochenende!
Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel gesehen.
Mit dem Wetter hatten wir sehr viel Glück. Lediglich am 1. Tourtag im Jura hat es ein- zweimal leicht geregnet, sowie auf der Rückfahrt bis zur Kaffeepause in Witznau. Ansonsten war alles trocken und vor allem am Sonntag herrschte überwiegend strahlender Sonnenschein.

Die Touren, die Dieter ausgearbeitet hat waren schlichtweg genial!

Hierfür an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön!!!
Wir haben auf diesen Touren sicher die Schönheit des Jura kennengelernt.
Die Aufteilung in zwei Gruppen hat sich bewährt.
Das Jura ist sehr schön und hat sehr viele tolle Motorradstrecken.
Teilweise befanden sich die Straßen allerdings in relativ schlechtem Zustand.
Größtenteils herrschte sehr wenig Verkehr - auch auf den Hauptstraßen (die wir allerdings häufig gemieden haben).

Schön wars!

Reisebericht zum download

Schweiz_Jura_Pfingsten_2011.pdf


Unterkunftsempfehlung:
Italien: Hotel Cristallo (Levico Terme)