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Am 04.09.07 begann es mit der Ausschreibung „Pfingsten 2008 4-Tage-Ausfahrt Südtirol!“.Vom 9. – 12.05.08 sollte es nach Südtirol, genauer gesagt nach Montan ins Haus Heinrich gehen. Die 10 Doppelzimmer waren bald belegt und es konnte an die „Feinarbeit“ gehen!
Tourplanung: "ins Herz der Dolomiten" und "Richtung Caldonazzo-See"
Da es keine Einwände oder andere Vorschläge gab, blieb es dabei. Petra und ich entschlossen uns, aufgrund des zu erwartenden hohen Verkehrsaufkommens am Freitag vor Pfingsten, bereits am Donnerstag anzureisen. Die Wettervorhersage verhieß schönes Wetter!
Wir trafen uns mit Heike („Dirty Osirius“) und Franz in Sonthofen und fuhren Richtung Italien! Am Oberjoch kamen dann noch Thomas („Toutou“) und Cathy dazu. Über das Tannheimer Tal gings Richtung Namlostal (das Hahntennjoch war noch gesperrt). Leider stoppte uns aber nach ca. 2 km eine Baustelle und wir mussten umkehren, da die Straße gesperrt war. Also wieder zurück nach Weissenbach und über Reutte zum Fernpass. Recht wenig Verkehr machte ihn diesmal durchaus zu einem Vergnügen. Über Nassereith, Telfs und Zirl fuhren wir nach Innsbruck. Von dort fuhren wir über Igls und Ellbögen nach Matrei. Von hier aus war es nur noch ein kurzer Weg zum Brenner, wo wir Rita („Chili“) und Helmut trafen. Aufgrund des Umweges Namlostal und einiger weiterer Stockungen trafen wir uns erst um 14 Uhr, statt – wie geplant – um 13 Uhr ein. Auf dem Weg nach Sterzing machten wir noch Mittagspause und dann fuhren wir weiter nach Brixen. Hier verließen wir die Brennerroute und bogen nach rechts Richtung Feldthurns ab. Dort sollte es rechts ab Richtung Latzfons gehen, aber ich bog eins zu früh ab und wir fuhren über Schnauders immer weiter bergauf.
Dann endete der Asphalt und wir mussten wenden. Thomas kam dabei ins Straucheln und die neue BMW K 1200 LT fiel auf die linke Seite. Wie heißt es so schön: Erst wenn du dein Motorrad einmal umgeschmissen hast, gehört sie dir wirklich! Okay Thomas: Jetzt gehört sie dir! Mit vereinten Kräften richteten wir die Maschine wieder auf und es konnte weiter gehen. Zurück in Feldthurns gings dann wirklich hinauf nach Latzfons. Die Straße hinauf ist noch recht breit, hinter dem Ort wird’s aber eng! Durch eine schmale Schlucht fuhren wir hinunter nach Klausen. Hier verabschiedeten wir uns von Rita und Helmut, die den direkten Weg nach Bozen in Angriff nahmen, während wir anderen noch die Straße hinauf nach Villanders befuhren. Breit ausgebaut und mit schönen Kurvenkombinationen geht es immer weiter bergauf. Oberhalb von Villanders ist dann der Weg nach Barbian ausgeschildert, diesem folgten wir. Die Straße ist aber ebenfalls sehr eng und bei Gegenverkehr ist Vorsicht geboten. Schöne Tiefblicke ins Eisacktal sind Lohn für diesen Abstecher.
Weiter gings dann über Lengstein nach Klobenstein und hinab nach Bozen. Hier wollte ich nach links der Ausschilderung Richtung Trento folgen, aber die Ampel an der Einmündung war ausgefallen und der Verkehr von links und rechts ließ uns keine andere Möglichkeit, als doch nach rechts Richtung Zentrum Bozen ab zu biegen. Hier traf uns die volle Rushhour und es ging nur im Schritttempo weiter. Endlich war aber auch dieses Abenteuer zu Ende und wir fanden den Weg Richtung Leifers und weiter nach Auer. An der Auffahrt hinauf nach Montan waren plötzlich wieder Rita und Helmut da, die den Weg zur Pension doch nicht gefunden hatten und froh waren, dass wir kamen. Gemeinsam gings dann hinauf und das Haus Heinrich, unser Ziel, war schnell erreicht.
Aufgrund der vielen Verzögerungen unterwegs war es bereits 18:15 Uhr. Gesamtstrecke von Sonthofen aus ca. 340 km. Schnell waren die Zimmer bezogen und wir trafen uns um 19 Uhr zum Abendessen. In gemütlicher Runde wurden dann die Ereignisse des Tages erörtert.
Petra und ich wollten an diesem Tag zum Knottnkino (zwischen Vöran und Haflings), Heike und Franz schlossen sich uns an, während Thomas und Cathy sowie Rita und Helmut andere Interessen hatten. Wir vier fuhren also zunächst wieder auf direktem Weg nach Bozen, wo der Verkehr zwar erneut recht stark war, es aber trotzdem bedeutend schneller voran ging als am Vortag. Richtung Sarntal und dann links ab Richtung Jenesien. Ich wollte diesmal aber nicht die Hauptstrecke nehmen, sondern die alte Jenesienstraße, von der ich schon häufiger im Internet gelesen hatte. Die Straße zweigt nach wenigen 100 Metern rechts ab und dann sofort wieder links („Jenesienweg“). Die Straße ist äußerst schmal und äußerst steil!!! Dazu noch einige enge Kehren und wir waren doch froh, dass uns niemand entgegen kam. Nach wenigen Kilometern hatten wir das Ende erreicht und machten auf der dortigen Ausbuchtung Halt. Der Blick zurück lies noch einmal die Enge und Steilheit der Strecke erahnen.
Weiter gings dann auf der Hauptstrecke hinauf nach Jenesien und von dort weiter nach Mölten. Dort rechts ab und über Vöran gelangten wir zum Gasthof Alpenrose, wo wir die Motorräder abstellten und uns auf den Weg hinauf zum Knottnkino machten. Der Weg führt ca. 30 min – teilweise – steil bergauf, aber es lohnt sich! Die Aussicht dort oben ist einfach toll. Es sind dort 30 „Kinostühle“ fest im Boden verankert und man kann sich den „Landschaftsfilm“ in aller Ruhe anschauen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich für diesen Abstecher mal die Zeit zu nehmen!
Wieder zurück bei den Motorrädern ging es dann weiter über Hafling nach Meran. Die gesamte Strecke von Mölten aus ist geprägt von vielen herrlichen Tiefblicken hinunter nach Meran und ins Etschtal. Weiter führte uns der Weg über Lana hinauf zum Gampenjoch. Dort machten wir Mittagspause. Über Fondo gings dann zügig hinauf auf den Mendelpass und von dort noch weiter hinauf zum Monte Pénegal, ein weiterer herrlicher Aussichtspunkt mit einer kurvenreichen Straße, die hinauf führt.
Nach einem „Eisstopp“ in Kaltern gings dann über eine kleine Nebenstrecke (Ausschilderung „Laimburg“) nach Auer und hinauf nach Montan. Gesamtstrecke ca. 170 km. Einige die weiteren Teilnehmer – Chris („Sir Footloose“) und Gabi, Peter (gehtnixle) und Ingo, Rudi („katfisch“) und Inge, sowie Joachim („bartl“) und Sylvia waren schon eingetroffen und nur Kai-Uwe („KUB0711“), Andrea und Tochter Alea fehlten noch (sie kamen erst gegen 00:30 Uhr in Montan an). Abendessen wieder um 19 Uhr und danach eine sehr gemütliche gemeinsame Runde mit angenehmen Gesprächen.
Nach dem Frühstück um 8 Uhr gings kurz nach 9 Uhr los zur ersten gemeinsamen Runde. Leider konnte Sylvia nicht mitkommen, da sie auf der Hinfahrt einen kleinen Unfall hatte und ihr linker Unterschenkel in Mitleidenschaft gezogen war (Sie konnte erst am Montag zur Rückfahrt wieder aufs eigene Bike steigen). „Ins Herz der Dolomiten“ war angesagt und wir fuhren auf der Hauptstrecke Richtung Cavalese. Andrea hatte die Warnungen der Pensionswirtin vor der Polizei und deren Kontrollen zu genau genommen und hielt sich penibel an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, sodass wir bis Predazzo (Tankstopp) recht gemütlich fuhren. Nach einer kurzen Erörterung gings dann wieder zügiger Richtung Passo di Valles (2033 m). Nach der Abzweigung zu diesem Pass ließ ich es zügig angehen und stellte erstaunt fest, dass Andrea fast an meinem Hinterrad klebte. Die Deauville wurde von ihr sehr flott und sicher den Berg hinauf bewegt – alle Achtung!
Auch die anderen kamen nach und nach diese herrliche Strecke hinauf und dann gings Richtung Passo Giau (2236 m). Zunächst führte uns der Weg aber über Falcade hinab nach Cencenighe. Von dort über Alleghe und dann der Ausschilderung Selva di Cadore und Passo Giau folgend. Oben war dann Kaffeepause angesagt. Einige Alpenbiker fehlten aber noch, weil unten im Tal nicht auf die noch Fehlenden gewartet worden war. Aber auch sie erreichten den Pass und im weiteren Verlauf der Tour klappte es dann mit dem Warten auf den Hintermann!
In „freier Fahrt“ (jeder so wie er mag, ohne Gruppenzwang) gings den Giau hinunter und dann zum Falzaregopass (2105 m) hinauf. Hier noch kurz gewartet, bis alle da waren und dann weiter bergauf zum Passo di Valparola (2192 m).
Über St. Kassian fuhren wir nach La Villa/Stern. Dort war Mittagspause angesagt.
Nach dem Essen gings dann über Corvara hinauf zum Grödner Joch (2121 m). In der Auffahrt waren Hinweisschilder aufgestellt, die eine Sperrung des Passes in der Zeit zwischen 15:00 Uhr und 21:00 Uhr ankündigten. Es war ca. 14:45 Uhr und ich dachte noch, wenn wir rauf kommen, kommen wir wohl auch wieder runter! Irrtum!!!
Heike hatte in der Auffahrt einen kleinen Sturz, der zwar keine großen Schäden anrichtete, aber doch etwas Zeit kostete. Als dann alle oben waren und wir ins Grödnertal fahren wollten, standen wir plötzlich vor einer verschlossenen Schranke! Sch.....!!! Aber, an dieser Schranke konnte man rechts vorbei fahren und so versuchten wir unser Glück – wie einige andere Motorradfahrer ebenfalls. Nach zwei – drei Kilometern kam dann allerdings eine weiter Schranke, die wir nicht umfahren konnten. Was tun? Umkehren? Die anderen Motorradfahrer fingen an, die Schranke in der Mitte etwas anzuheben (soweit möglich) und schoben die Motorräder links zu Seite geneigt mit vereinten Kräften unter der Schranke durch. Also versuchten auch wir unser Glück und ein Motorrad nach dem anderen „fuhr“ unter der Schranke durch.
Unsere drei LT-1200-Fahrer trauten dem Braten aber nicht und kehrten um. Nachdem sie die obere Schranke wieder passiert hatten, informierten sie uns kurz per Handy und fuhren über den Campolongo und den Pordoi auf direktem Wege zurück nach Montan (sie kamen ca. 15 min vor uns dort an). Wir anderen folgten der geplanten Route und gelangten über das Grödnertal und den Panider Sattel (1437 m) nach Kastelruth.
Von dort aus über Völs am Schlern gings über herrliche Kurvenkombinationen hinab nach Bozen. Am Ortseingang von Bozen (großer Kreisverkehr) fuhren wir dann nach links die kleine aber feine Straße hinauf nach Kohlern (Colle) – einfach schön die Strecke!!!
Hinab – mit herrlichen Tiefblicken – gelangten wir schließlich nach Leifers und über Auer wieder zurück nach Montan. Gesamtstrecke ca. 250 km Um 19 Uhr trafen wir uns dann in der Pizzeria Schloss Enn und ließen den Tag mit angeregten Unterhaltungen ausklingen.
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