Rudi's Motorradtouren
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Großglockner + Südtirol Herbst 2011 - Reisebericht

Der Herbst ist – meiner Meinung nach – die schönste Jahreszeit in den Alpen!
Das Wetter ist häufig von stabilem Hochdruck geprägt, die Landschaft zeigt sich in bunten Farben und die Straßen sind häufig einsam und verlassen!
Deshalb spielten wir bereits im Sommer mit dem Gedanken, Ende September / Anfang Oktober für 5 Tage nach Südtirol zu fahren. Das Haus Heinrich in Montan sollte unser Ziel sein.
Ab Mitte September war dann wirklich schönstes Wetter und wir fragten bei Frau Amplatz (Haus Heinrich), ob in der letzten Septemberwoche noch ein Zimmer bzw. zwei (Werner aus Sonthofen wollte mitfahren) frei seien, leider nicht, aber in der 1. Oktoberwoche!
Also sollte es vom 3. – 8.10. nach Südtirol gehen!
Vorher wollten wir aber noch der Großglockner-Hochalpenstraße einen Besuch abstatten!
Petra und ich hatten einen Gutschein für eine Übernachtung mit Frühstück im Hotel Saliter-Hof in Saalfelden-Uttenhofen geschenkt bekommen und somit war dies unser Ziel für den 02.10.!

Sonntag, 2. Oktober 2011

Zusammen mit Werner fuhren wir also zunächst von Sonthofen über Rettenberg und Wertach nach Nesselwang, da aufgrund des Jochpass-Memorials die Jochpassstraße gesperrt war.
Weiter ging es – bei relativ dichtem Verkehr – über Pfronten und Reutte nach Ehrwald und Garmisch-Partenkirchen. Über Wallgau gelangten wir dann zur Mautstraße nach Vorderriß. Hier trafen wir noch Ingrid („Idsi“), die auf dem Weg zum großen Ahornboden war.
Nach kurzem Smalltalk setzen wir unseren Weg fort und gelangten zum Sylvensteinstausee – immer wieder wunderschön anzuschauen!

Entlang des Achensees führte uns der Weg weiter zum Zillertal. Hier war ebenfalls viel Verkehr – vor allem viele Traktoren die sich am „Bauernherbst“ beteiligten reduzierten das Tempo deutlich.
Trotz allem gelangten wir relativ schnell ins Zillertal.
Obwohl wir noch genügend Zeit hatten ließen wir die Zillertaler-Höhenstraße aus, da zum einen recht viel Verkehr herrschte und zum anderen die Berge recht diesig waren und die Sicht hinab ins Tal sicher nicht besonders lohnenswert gewesen wäre.
Also lenkten wir direkt Richtung Gerlospass. Die alte Gerlospassstraße wird gerade erneuert, deshalb fuhren wir die mautpflichtige neue Gerlospassstraße (Filzsteinalpe/Gerlosplatte – 1628 m). Hier bietet sich ein herrlicher Blick hinab ins Pinzgau und zu den Krimmler Wasserfällen.

 

Hinab ins Tal gelangten wir dann recht schnell nach Mittersil und Zell am See sowie zu unserem Tagesziel Saalfelden.
Das Hotel Saliterhof ist recht schön gelegen und die Zimmer dem 4-Sterne-Ambiente angemessen!

Montag, 3. Oktober 2011

Am Morgen begrüßte uns der Nebel im Tal. Aber bereits bei Bruck an der Großglocknerstraße löste er sich auf und die Sonne lachte vom tiefblauen Himmel.
Erstaunlich war, dass je höher wir kamen, es umso wärmer wurde!
Oben auf der Edelweißspitze in 2571 m Höhe waren die Temperaturen deutlich angenehmer, als unten im Tal! Zusätzlich ein traumhafter Rundblick – was will man mehr!

 

 

Nach diesem Abstecher ging es dann weiter über das Fuscher Törl (2428 m) und das Hochtor (2505 m) zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2369 m). Hier war, wie auf der übrigen Großglockner-Hochalpenstraße, an diesem Tag recht wenig los und wir konnten die traumhafte Landschaft mit Blick auf den Großglockner richtig genießen!

Dann verließen wir dieses herrliche Fleckchen Erde und fuhren über Heiligenblut hinab ins Tal nach Winklern und über den Iselsberg nach Lienz. Von dort hielten wir uns Richtung Nordost und gelangten so bald ins Defereggental. Am Beginn des Tales war es 12:30 Uhr und so konnten wir ohne große Eile die 35 km hinauf zum Staller-Sattel (2059 m) fahren. Die Fahrt hinab ins Antholzer-Tal ist immer nur zur vollen Stunden für 15 min gestattet. Wir trafen um 13:05 Uhr dort ein und konnten also ohne Verzögerung weiter fahren.
Unten angekommen machten wir erst einmal Mittagspause direkt am Antholzer-See.

Danach führte uns der weitere Weg hinab ins Pustertal und von dort direkt hinauf zum Furkelpass (1759 m) und dann über Welschelen und Antermoia hinauf zum Würzjoch (2009 m). Hier gabs den nächsten Stop an der Edelweißhütte bevor wir dann hinab ins Villnößtal fuhren. Von dort war es dann nicht mehr weit bis Bozen – wo uns wieder heftiger Verkehr empfing – und schließlich nach Montan.
Hier trafen wir dann auch Kurt („medicus47“) der an diesem Tag direkt von Sonthofen aus angereist war um die nächsten Tage mit uns zu genießen.
Das Abendessen im Gasthof Rose beendete diesen herrlichen Tag!

Dienstag, 4. Oktober 2011

Heute sollte es in die Dolomiten gehen.
Insgesamt neun Pässe standen auf dem Programm.
Bei herrlichstem Herbstwetter ging es zunächst von Montan aus steil bergan nach Truden – immer wieder ein schöner Abstecher! – und über Kaltenbrunn zum Passo San Lugano (1097 m). Danach über die Hauptstrecke nach Predazzo und dann vorbei am Lago di Forte Buso hinauf zum Passo di Rolle (1984 m). Die Strecke war – wie die übrigen dieses Tages – einsam und verlassen. Lediglich ein paar Autos bzw. Motorräder waren unterwegs – kein Vergleich zu dem Verkehrsaufkommen im Sommer!

Nach einem Stopp auf der Passhöhe ging es dann hinab ins Tal bis zur Abzweigung zum Passo di Cereda (1369 m) und weiter über die Forcella Aurine (1299 m) nach Agordo, wo wir Cappucino-Pause machten.

Danach fuhren wir hinauf auf den Passo Duran (1601 m) – von dieser Seite aus deutlich schöner zu fahren, als anderes herum!

Hinab ins Tal bogen wir dann nach rechts ab um zum nächsten Übergang, der Passo Cibiana (1536 m) zu gelangen. 

Danach ging es nach Norden bis Cortina d’Ampezzo und dann gleich hinauf auf den Passo di Giau (2233 m) – wieder nahezu verkehrsfrei. Auch auf der Passhöhe waren kaum Besucher.
Der Blick von hier oben war einfach traumhaft schön!!!

 

Dann ging es wieder äußerst kurvenreich hinab ins Tal und schon stand der nächste 2000er auf dem Programm: der Passo di Fedaia (2057 m).

Hier fuhren wir über die Staumauer auf die andere Seite und gönnten uns eine Pause. Von hieraus war es dann nicht mehr allzu weit bis Montan. Der weitere Weg führte uns nach Canazei und Pozza di Fassa. Dann über den Karerpass (1745 m) – vorbei am herrlichen Karersee – nach Birchabruck (Ponte Nova) und über Deutschnofen zurück nach Montan.
Alles in allem eine herrliche Tour!!!

Mittwoch, 5. Oktober 2011 – „Ruhetag“.

Nach drei Tagen „on the road“ wollten wir es heute gemütlich angehen lassen.
Meran stand auf dem Programm – diesmal ohne Motorrad!
Kurt war mit Auto und Anhänger nach Montan gekommen und so fuhren wir mit ihm nach Meran. Immer wieder ein schönes Städtchen! Die engen Gassen sind immer wieder reizvoll.

Nach einem längeren Bummel fuhren wir schließlich nach Kaltern um uns am dortigen Marktplatz ein gutes Eis zu gönnen.

Danach ging es wieder zurück nach Montan und ein kleiner Spaziergang beendete diesen ebenfalls sehr schönen Tag in Südtirol.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Eigentlich sollte heute eine weitere Tour – Richtung Caldonazzo-See und Monte Bondone – anstehen, aber das Wetter sah nicht verheißungsvoll aus!
Der blaue Himmel der Vortage war verschwunden und einem Grau in Grau gewichen.
Da für den Abend „Schnee bis in die Tallagen“ angekündigt war, beschlossen wir den Urlaub in Südtirol vorzeitig zu beenden und zurück nach Sonthofen zu fahren.
Petra und Kurt fuhren im Auto, während Werner und ich die Motorräder zur Heimfahrt nutzten.
Über die Hauptstraße fuhren wir nach Bozen und von dort ins Sarntal hinauf zum Penserjoch.

Je weiter wir nach Norden kamen, desto schöner wurde das Wetter. Die Wolken machten immer mehr dem blauen Himmel Platz und am Brenner war es schließlich wolkenlos.
Hier trafen wir dann an der Tankstelle auch Kurt und Petra wieder!
Während sie weiter über die Brennerautobahn Richtung Allgäu fuhren, nahmen wir zunächst die alte Brennerstraße bis Matrei und bogen dort nach rechts ab, um die – wie ich finde – schönere Strecke über Ellbögen nach Innsbruck zu fahren.
In St. Peter machten wir im dortigen Gasthof St. Peter – sehr zu empfehlen! – Mittagspause.
Dann ging es direkt weiter nach Innsbruck und von dort über Telfs nach Nassereith und zum Fernpass (1200 m). Dann fuhren wir allerdings nicht direkt über Reutte nach Sonthofen, sondern „gönnten“ uns noch den schönen Abstecher durchs Berwanger-/Namlostal – immer wieder ein Genuss!
Danach war es dann nur noch ein kurzes Stück Weg über Stanzach, Weißenbach, den Gaichtpass (1093 m), das Tannheimer Tal und den Oberjochpass (1178 m) zurück nach Sonthofen.

Die Rückkehr am Donnerstag war im Nachhinein betrachtet genau richtig!
Denn in der Nacht zum Freitag kühlte es deutlich ab und begann zu regnen.
Am Freitagmorgen waren die umliegenden Berge bis hinab auf ca. 1200 m Höhe schneebedeckt, und auch am Samstag wurde es nicht besser.

Fazit

Es waren fünf herrliche Tage, bei schönstem Wetter und traumhafter Kulisse.
Insgesamt haben wir ca. 1250 km zurückgelegt.

Reisebericht zum Download

Goldener_Herbst_in_Suedtirol_pdf.pdf


Unterkunftsempfehlung:
Italien: Hotel Cristallo (Levico Terme)